J. F. X. Sterkel (1750 - 1817)

So sahen ihn die Zeitgenossen

Wenn ich soviel Melodie hätte wie Sie und Sie so viel wüßten wie ich, wären wir beide ein paar große Männer...

Georg Josef Vogler, 1777

Über die Aufführung einer Sterkel Symphonie in Paris im Concert spirituel am 8. Dezember 1779 berichtet Graf Ludwig Bentheim-Steinfurt (1756-1817) in seinem Reisetagebuch. Sie erhält die Zensur „assez ordinaire". An anderer Stelle heißt es, dass Sterkel in Pariser Musikverlegerkreisen neben Gosse, Stamitz etc. zu den „Grands auteurs" zählt.

Zeitschrift für Musikwissenschaft, 6. Jahrgang 1923/24, S. 17 und 24.

„Denke Dir die Allgewalt einer vollstimmigen Harmonie, die eine gefällige Melodie bald begleitend und bald mit ihr im hebenden Kontraste sie durch mehrere Affekte durchführend, im mächtigen Sturme auf unsere Empfindungen eindringt und Du hast das Bild einer Ouvertüre, welche ganz dazu gemacht war, alles Fremdartige aus der Seele der Zuhörer zu verwischen und dem empfindsamen Sinn für Einfalt der Natur und edles Bestreben der Kunst ihr ähnlich zu werden und sie zu unterstützen, ohne sie zu verdecken ..."

Fränkische Chronik im April 1809

Es wurden zum Teil neu komponierte Werke unter persönlicher Leitung des Meisters aufgeführt. Der Abend war für Sterkel ein großer Erfolg. Er wurde mit lautem Beifall gefeiert und jedermann verließ mit voller Befriedigung das Haus.

Fränkische Chronik im November 1809 über Sterkels Abschieds-Konzert in Regensburg

... ein Vokal- und Instrumentalkonzert mit eigenen Werken, wodurch er den Musikfreunden einen sehr genussreichen Abend verschafft hat. Die zur Eröffnung des Konzerts und zum Anfange der 2. Abteilung gegebenen Ouvertüren sind voll Energie und abwechselnder Schönheiten und wurden von Seiten des gewöhnlichen Theaterorchesters mit vieler Präzision zur vollen Zufriedenheit des Herrn Verfassers aufgeführt (...). Die Komposition der Arien ist durchaus vortrefflich. Herr Kapellmeister Sterkel scheint sich den schönen italienischen Gesang ganz eigen gemacht zu haben und hierin mit jedem italienischen Meister wetteifern zu können. Die angebrachten Passagen sind durchaus neu, nur dürften sie ihrer besonderen Schwierigkeiten wegen nicht von jeder Sängerin exekutiert werden. Das Rondo im zweiten Teil zeigt wahre Seelenharmonie, die das Herz ergreift, Melodie, die unsere Lebenssaiten in eine gleichschwebende süße Bewegung bringt. Die Wirkung der mit der Sopranstimme zusammentreffenden Harfe und Chöre ist Begeisterung, die sich in das froheste Wonnegefühl auflöst.

Fränkische Chronik im November 1810 über Sterkels Konzert im Juni desselben Jahres in Würzburg

Das neue erbaute Theater war sehr stattlich, das Orchester von seltener Ausbildung. Der berühmte Stärkel, ein seelenvoller Componist, ein gefühlvoller Dirigent, leitete es.

Helmina von Chézy über die Eröffnung des Aschaffenburger Theaters am 3. November 1811


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